Neues vom Holsten-Areal
Auf dem Areal der früheren Holstenbrauerei in Altona, das nach dem Verzicht der Stadt Hamburg auf ihr
Vorkaufsrecht mehrmals teurer weiterverkauft und 2020 von der Adler-Gruppe übernommen wurde, sollen ab 2022
entsprechend einer Vereinbarung des Bezirksamts mit dem Investor 1200 Wohnungen errichtet werden, davon 365
öffentlich gefördert.
Demonstration am Holsten-Areal am 30.10.2021
Ob es dazu kommt, ist inzwischen fraglich; denn der Konzern steckt offenbar in finanziellen Schwierigkeiten. Er soll einen großen Schuldenberg vor sich herschieben. Ein britischer Hedgefond-Investor behauptete kürzlich, das Unternehmen sei „eine Brutstätte von Betrug, Täuschung und Falschdarstellungen“.
Adler ist nach eigenen Angaben Eigentümer von ca. 70.000
Wohneinheiten. Am 10. Oktober teilte das Unternehmen mit, es werde insgesamt 15.350 Wohnungen, überwiegend in Norddeutschland, und ca. 185 Gewerbeeinheiten an den Konkurrenten LEG veräußern. Die Übernahme soll über einen Anteilstausch erfolgen; dadurch bleibt Adler mit 10,1 % an den betreffenden Wohngesellschaften beteiligt. Die LEG ist nach Vonovia und Deutsche Wohnen der drittgrößte deutsche Immobilienkonzern. Auch Vonovia sicherte sich die Möglichkeit für einen Einstieg bei Adler (13,3 % der Adler-Aktien). In beiden Fällen ist die Übernahme aber noch nicht endgültig entschieden.
Welchen Einfluss die Schwierigkeiten des Adler-Konzerns auf den Wohnungsbau auf dem Holsten-Areal haben, bleibt abzuwarten.
FAZ, 12.10,2021; Hamburger Morgenpost, 12.10.2021