Selbstzufriedenheit der Bundesregierung und der Hamburger Landesregierung beim Wohnungsbau
Für den Bau von 1,5 Millionen Wohnungen wollte die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode sorgen. Innenminister Seehofer sieht die Zahl als erfüllt an, obwohl bis zur Wahl im September voraussichtlich nur ca. 1,2 Millionen erreicht werden.
Besonders schlecht ist die Bilanz bei den Sozialwohnungen. Obwohl in den vergangenen Jahren etwa 100.000 in Deutschland errichtet wurden, sank ihre Gesamtzahl weiter, weil Jahr für Jahr über 60.000 Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen, also weit mehr, als neue entstehen.
Das ist auch in Hamburg nicht anders. Stadtentwicklungssenatorin Stapelfeldt stellt in den Medien immer wieder gern ihre Wohnungsbauerfolge dar. Das Hamburger Abendblatt hat in den vergangenen Wochen wiederholt diese Zahlen präsentiert, jedoch verschwiegen, dass die 75.000 neuen Wohnungen der vergangenen zehn Jahre nicht einmal ganz ausreichen, um den Zuzug nach Hamburg auszugleichen. 2020 wurden in Hamburg 3.472 Wohnungen im geförderten Neubau fertiggestellt, davon 3037 Sozialwohnungen (1. Förderweg). Im selben Jahr fielen jedoch ca. 6000 Wohnungen aus der Bindung heraus. Ende 2019 gab es in Hamburg noch etwa 79.300 Sozialwohnungen. Nach einer Prognose der Hamburgischen Investitions- und Förderbank wird ihre Zahl bis 2030 auf etwa 60.000 sinken.
Quellen: FAZ v. 23.2.21; Hamburger Abendblatt v.27.1.21, 18.2.21, 20./21.2.21, 23.2.21 u. 26.2.21; https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/14858658/2021-01-26-bsw-knapp-3-500-sozialwohnungen-wurden-2020-fertiggestellt/; https://www.immobilien-zeitung.de/1000077006/hamburg-2020-viertel-weniger-sozialwohnungen-bewilligt (eingesehen am 16.3.21).